Ehrenliga: Blankes Entsetzen nach dem 0 : 2
Kategorie: VeteranenMit dem Zweifel der Vermutung stürzten wir uns in diese Partie, voller Elan und Unternehmungsgeist, nicht wissend, wie wir gegen eine Mannschaft aus der unteren Tabellenregion aussehen würden.
FC Schwabing - Sentilo Blumenau
Aufstellung:
Tor: Fritz Scheuer
Feld: Michael Lewerenz, Gebhard Greimel, Rudi Zeier, Eric Schwencke, Özgür Savasci, Gaetano Vagnozzi, Günter Wagner, Helmut Tenz
Zu Beginn des Spiels standen wir Mann gegen Mann, genauso wie wir es vor dem Spiel besprochen hatten. Nach ein paar Minuten der erste Schock: Unser Gegner tauchte mit drei Mann vor unserem Tor auf, wobei ein Verteidiger sich naturgemäß schwer tut mit solch einer Übermacht. Höherem Beistand war es zu verdanken, dass wir dabei nicht in Rückstand gerieten. Doch kurze Zeit später konnte Fritz einen scharf geschossenen Ball nur abklatschen lassen und zwar genau vor die Füße eines Sentilo-Spielers, der das 0 : 1 klar machte.
Danach schien unsere Ordnung aufgehoben, der Drang zum gegnerischen Tor war doch zu stark. Das nutzten die anderen, um das 0 : 2 herauszuspielen. Blankes Entsetzen herrschte nun bei den Schwabingern, und einige schlichen schon mit hängendem Kopf über den Platz. Nur unser Gegner vergaß, hinten dicht zu machen. Helmut lief bis etwa 12 Meter vors gegnerische Tor, ohne dass ihn jemand angriff. Sie dachten, es würde reichen, einfach die Mitspieler zuzustellen. Nachdem keiner so wirklich anspielbar riskierte Helmut einen Schüsschen-Versuch. Der Ball rauschte gemächlich auf den Torwart zu, so etwa in Hüfthöhe, der Torwart griff sich zwischen die Beine, aber nicht an den Ball, der widerum mogelte sich durch und kullerte mit gefühlte dreieinhalb Stundenkilometern in die Maschen.
Jetzt kehrte der Kampfgeist zu den Schwabingern zurück, und wir griffen beherzt ein ums andere Mal an. Kurz vor dem Halbzeitpfiff fasste sich Eric ein Herz und ballerte mal so aufs Tor. Die herzhaften Schussgranaten von Gebhard und Michi waren alle verpufft, doch der Torwart hechtete sich irgendwie auf die linke Torseite, kam aber nur mit den Fingerspitzen an den Ball, der ging an den Pfosten und prallte von dort wieder Richtung Torwart ab. Vom Rücken des Torwarts kullerte der Ball dann mit einer gefühlten Geschwindigkeit von viereinhalb Stundenkilometern ins Tor. Halbzeitstand: 2 : 2.
Mit unserer Leistung konnten wir nicht so ganz zufrieden sein, doch voller Zuversicht starteten wir in die zweite Hälfte. Unser Gegner wollte sich nicht mit dem Ergebnis abfinden und stürmte mit Mann und Maus auf unser Tor. Das wurde ihnen zum Verhängnis: Einen ihrer Angriffe fing Michi gekonnt ab, schaute sich um und sah, dass Özgür vaterseelenallein auf der rechten Sturmseite stand. Ein langer Pass auf ihn, und er brauchte nur noch den Torwart aussteigen zu lassen. Der lag dann auch hilflos auf dem Boden, während Özgür mit dem Leder ins gegnerische Tor stolzierte, das er mit gefühlten fünfeinhalb Stundenkilometern über die Linie schob.
Jetzt ging es munter hin und her. Mal griff Sentilo an, mal griffen die Schwabinger an. Es gab sehr viele Chancen auf beiden Seiten, jedoch ergab sich kein zählbares Ergebnis. Dann standen plötzlich 7 Schwabinger auf dem Platz und, nachdem das der Schiedrsrichter gemerkt hatte, nur 5 (10 Minuten Zeitstrafe). Wir stellten uns hintenrein, und alle fieberten mit, ob wir das Ergebnis halten konnten. Jedoch stellte sich Sentilo dermaßen ungeschickt an, dass wir kaum in Bedrängnis gerieten: Mal standen zwei Sentilo-Spieler in unserem Strafraum, der eine gedeckt, der andere ungedeckt und der Ballführende lupfte das Leder auf unseren Torwart, mal dribbelten sie sich in zwei Mann fest, obwohl mehrere Anspielstationen frei waren.
Als wir dann wieder vollzählig waren, markierte Gaetano aus einer Überzahlsituation im gegnerischen Strafraum aus kurzer Distanz das 4 : 2.
Kurz vor Schluss deutete der Schiedsrichter an, dass er in Kürze abpfeifen würde. Gebhard führte den Ball bis kurz hinter die Mittellinie. Keiner unserer Gegner fühlte sich zuständig, und der Torwart stand ein paar Meter zu weit vor der Torlinie. Mit einem verschmitzten Lächeln schoss Gebhard eine Bogenlampe über den Torwart hinweg direkt unter die Latte, wo der Ball mit gefühlten fünfunddreißigeinhalb Stundenkilometern einschlug, 5 : 2!
Fazit: In einem chaotischen Spiel behielten wir die Oberhand. Aufgrund der vielen gegnerischen Chancen hätte das Spiel auch anders ausgehen können. Wichtig war vor allem, dass Michi seine Mannen mit kräftiger Stimme auf ihre angewiesenen Plätze trieb und so für einen gewissen Zusammenhalt sorgte. Wenn wir noch etwas mehr Ordnung ins Spiel bringen und unsere kämpferischen und spielerischen Qualitäten besser ausnutzen, können wir vermutlich im vorderen Mittelfeld mitspielen. Auffällig war, dass von acht Feldspielern fünf verschiedene jeweils ein Tor gemacht haben.
Gute Besserung an unsere verletzten Daheimgebliebenen, ihr wurdet würdig vertreten!